Bürgerforum 2022
Dennis Brömlage | 14.11.2022
Was macht die Bürgerstiftung Neuenkirchen heute? Welchen (neuen) Projekten soll sie sich in Zukunft widmen? Wie sollen die Aktivitäten finanziert werden? Und wie schafft sie es, Menschen für bürgerschaftliches Engagement zu begeistern? Rund um diese Fragen drehte sich das Bürgerforum 2022, das die Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden am 10. November 2022 im Gasthof Wellmann in Vörden veranstaltet hat.
Die Organisatoren um Carsten Bye, Josef Middendorf und Olaf Plischewski freuten sich zunächst einmal darüber, dass mehr als 70 Teilnehmer der Einladung gefolgt waren. Bye, der das Forum moderierte, führte zu Beginn ein kurzes Interview mit dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Norbert Feldkamp, in dem beide die wichtigsten Fakten und Hintergründe zur Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden herausarbeiteten.
Anschließend referierte Prof. Dr. Rolf Wortmann von der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück über den Stand und die Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements sowie den damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Eine seiner Kernthesen lautet, dass die Menschen sich auch heute durchaus freiwillig zum Wohle der Gesellschaft engagieren. Aber sie wollen sich weniger in die Zwänge großer Organisationen begeben, sondern sich lieber in Kleingruppen und Projekten verwirklichen. Dort sind sie flexibler und weniger gebunden. Wortmann verbildlichte den Wandel mit dem Vergleich eines Tankers (große Organisation) mit einem Surfbrettfahrer (Kleingruppe, Projekt). Einige wichtige Erkenntnisse, die er daraus schloss, lauteten: man muss die Menschen abholen, überzeugen und motivieren. Die Aktivität muss Spaß machen, man muss dafür leben wollen.Und noch etwas stellte Wortmann heraus: "Das Ehrenamt hält den Laden zusammen". Sie sind Kümmerer, die dafür sorgen, dass die Gesellschaft funktioniert.
Die Aktivitäten und Projekte der Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden kosten Geld. Eine wichtige finanzielle Grundlage ist das Stiftungskapital, dessen Erträge neben Spenden und Sponsorenleistungen die Geldquellen der Bürgerstiftung darstellen. In seinem Vortrag erläuterte Olaf Plieschewski in diesem Kontext den bei der Bürgerstiftung neu eingeführten Stiftungsfonds. Letzterer bietet der Bürgerstiftung die Möglichkeit, durch die Investition in lukrative, aber sichere Anlagen höhere Erträge zu erzielen. Ab einem Betrag von 25.000 Euro einen eigenen Stiftungsfonds können Interessierte unter dem Dach derr Bürgerstiftung ihren eigenen Fonds errichten und hier selbst bestimmen, für welche Zwecke die Erträge ihres Fonds verwendet werden sollen. Alle Infos zum Stiftungsfonds sind hier abrufbar.
Im Anschluss an die Vorträge teilte sich das Plenum in zwei Gruppen auf, die in getrennten Räumen jeweils dazu aufgerufen waren, im Rahmen einer Diskussionsrunde ihre Ideen für zukünftige Projekte der Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden zu sammeln. Die Ergebnisse wurden anschließen zusammengetragen und allen Teilnehmern präsentiert. Folgende Themenbereiche und Fragestellungen liegen den Teilnehmern besonders am Herzen:
- Begeisterung für das bürgerschaftliche Engagement in Vereinen und anderen Organisationen wecken
- Verbesserung der Kommunikation in der Gemeinde und in der Bürgerstiftung
- Mehr Unterstützung bzw. ein stärkerer Fokus auf Kinder und Jugendliche
- Menschen mit Migrationshintergrund für die Mitarbeit als Ehrenamtliche gewinnen
- Aufwertung der Gemeinde in Bezug auf Umwelt und Kultur sowie die Grundversorgung
Nach dem Schlusswort von Carsten Bye nutzten die Teilnehmer bei kaltem Buffet und Getränken die Gelegenheit für anregende Gespräche.
Und wie geht es weiter? Die Verantwortlichen der Bürgerstiftung werden die gesammelten Ideen und Erkenntnisse analysieren und bewerten und daran anknüpfend ausloten, was man wie umsetzen kann. Darüber werden die Forum-Teilnehmer und die Öffentlichkeit transparent informiert.